Bio-Hof Häusle

Bio-Hof Häusle
Gerhard Häusle
Straßenhäuser 39
6842 Koblach
Österreich

+43 664 5032259

Sehen wo's herkommt

Aus Platzmangel waren Ideen gefragt

Unser Hof in Koblach liegt nicht weit von der Rheintal-Autobahn entfernt. Zwar ist die Landschaft hier vor allem wegen der Berge sehr schön und abwechslungsreich, doch durch die enge Besiedlung bleibt uns Landwirten oft nicht viel Platz. Das Bundesland Vorarlberg steht mit 142 Einwohnern pro Quadratkilometer auf Platz zwei der Bevölkerungsdichte in Österreich, kommt also gleich nach Wien. Diese Zahl macht leicht deutlich, wie schwer wir es mitunter haben, unsere Betriebe zu etablieren und zu entwickeln.

Als ich, Gerhard Häusle, 1985 am elterlichen Hof das Steuer in die Hand nahm, ging es zunächst mit 16 Kühen zur Milcherzeugung. Gern hätte ich damals schon auf die ökologische Landwirtschaft umgestellt, aber finanziell bot das noch keine sichere Perspektive. Dazu wäre ein größerer Betrieb mit mehr Fläche nötig gewesen, doch Boden ist hier wie gesagt rar. Als allerdings unsere hiesige Genossenschaft, die Vorarlberg Milch, ein Bio-Projekt startete und mir zugleich ein guter Kollege seine Ideen vorstellte, ergriff ich die Chance und startete durch.

Bertram Martin, der nicht weit von uns den Martinshof betreibt, suchte damals dringend einen Eier-Lieferanten, denn er wollte damit das Angebot seines Öko-Betriebes vervollständigen. So entschloss ich mich zusammen mit meiner Frau Martha, einen zweiten Betrieb aufzubauen und wir begannen 2009 mit der Haltung von Legehennen. Unser Zertifikat als Öko-Betrieb hatten wir schon im Jahr davor erhalten.

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Dank Kollegen-Hilfe gut gestartet

Mit dieser Entscheidung und unserer Neuorientierung sind wir sehr zufrieden. Vor allem die stete Hilfe von Bertram Martin hat uns die ersten Schritte erleichtert: Am Anfang kam er jeden Tag vorbei, um zu schauen, ob alles gut läuft und um uns Tipps zu geben. Immerhin verfügt er über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Geflügelhaltung. Schon beim Stallbau stand Bertram uns beratend zur Seite, denn uns ist wichtig, dass die Tiere rundum artgerecht leben.

Die Legenester unserer knapp 3.000 Hennen streuen wir mit Dinkelspelzen aus, damit sie sich wohlfühlen. Bewegung und Abwechslung verschaffen sie sich im geräumigen Scharrraum, wo wir auch immer wieder Strohballen auslegen, auf denen sie klettern können und die sie emsig auseinanderpicken. Wenn ihnen nach Frischluft zumute ist, nutzen sie entweder den Wintergarten oder in den wärmeren Monaten das große Freilandgehege. Es umfasst drei Hektar Fläche, so dass jedem Huhn im Schnitt zehn Quadratmeter Platz zur Verfügung stehen.

Zwar haben wir nicht genügend Flächen, um ihr Futter selbst zu erzeugen, doch wir kaufen es ausschließlich von anderen Öko-Betrieben. Die Dinkelspelzen und das Stroh zum Scharren kommen von unserem Hof. Diese Nachvollziehbarkeit ist im Öko-Landbau sehr wichtig, denn wir wollen nicht irgendetwas füttern und achten zugleich auf kurze Wege.

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Wir achten auf Tier, Pflanze und Boden

Unseren Kühen geht es übrigens genauso gut wie den Hennen: In ihrem Laufstall haben sie genügend Raum zum Fressen, Liegen und Umherlaufen. Die Zeit von April bis Anfang November verbringen sie meistens im Freien auf der Weide. Ihr Futter suchen sie sich dort nach Belieben selbst zusammen und auch ihr Winterfutter sowie das Stallfutter stammen von unserem Hof. So bauen wir zum Beispiel Getreide, Kleegras und Silomais an.

Unsere 30 Hektar Fläche teilen sich in etwa so auf: drei Hektar Acker, vier Hektar Streuwiese, zweieinhalb Hektar Weideland und der Rest ist Grünland. Als Öko-Landwirte verwenden wir keine chemisch-synthetischen Pflanzenbehandlungs- und Düngemittel. Den Acker bestellen wir in Fruchtfolge: So pflanzen wir zum Beispiel Getreide, wenn die Erde noch voller Nährstoffe steckt. Es folgen dann weniger anspruchsvolle Kulturen und schließlich das Kleegras, eine Mischung von Gras- und Kleesorten, die den Boden wieder auflockern und ihm auf natürliche Weise Stickstoff zuführen.

Ganz anders behandeln wir unsere Streuwiese. Diese Fläche ist relativ feucht und darf nur ein bis zwei Mal im Jahr gemäht werden, um ihre Pflanzen- und Tierwelt nicht zu gefährden. Die Mahd trocknen wir und nutzen sie als Einstreu für unsere Tiere. Streuwiesen wie diese werden in Europa immer seltener und zählen zu den geschützten Lebensräumen. Ähnlich verhält es sich mit unseren Streuobstwiesen: Auch sie gelten als gefährdet, denn die alten Obstsorten sind oft weniger ertragreich und deshalb für viele Landwirte nicht interessant.

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Von Bio-Likören und Klimaschutz

Von den 25 Obstbäumen gewinnen wir gesunde Bio-Früchte, die wir entweder frisch essen, vermosten oder zu Schnaps veredeln. In der Nachbarschaft hat sich unsere Begeisterung fürs Brennen schon so weit herumgesprochen, dass wir meist ganz schnell ausverkauft sind. Hier wie überall haben Martha und ich uns die Arbeit gut aufgeteilt: Während ich die Brände herstelle, kreiert meine Frau Liköre, zum Beispiel Johannisbeer-Likör mit Früchten aus unserem Garten.

Am Hof sieht es so aus, dass wir uns gemeinsam um den Hühnerstall kümmern. Während Martha dann vor allem für die Eier und das Abpacken zuständig ist, versorge ich die Felder und die Kühe. Viel Freizeit bleibt uns im Moment nicht, denn da wir erst 2009 mit der Hühnerhaltung begonnen haben, stehen überall noch Bauarbeiten an. Doch wenn wir Zeit haben, verbringen wir sie am liebsten mit unseren drei Mädels.

Da wir so vieles neu bauen, nutzen wir natürlich auch die Chance, zeitgemäße und klimagerechte Gebäude zu schaffen. So haben wir zum Beispiel den Hühnerstall als Holzhalle errichtet. Er ist so gut isoliert, dass keine Heizung nötig ist. Auch unser neues Wohnhaus haben wir als Holzbau errichtet. Wir beheizen es mit Stückholz und erzeugen mit einer Solaranlage Warmwasser.

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Garantiert ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Bio Austria Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch.

Weitere Informationen:

Website des Bio Austria-Verbandes

Bio-Eier „mit Gesicht“ für VonHier-Nudeln

Die Bio-Eier unserer Legehennen liefern wir an den Martinshof, der daraus Nudeln herstellt. In den Feneberg-Filialen im Allgäu sind sie unter dem Dach der regionalen Bio-Marke VonHier erhältlich.