Schafroth-Hof
Schafroth-Hof
Hans Georg Schafroth
Kemptener Straße 15
87733 Markt Rettenbach
Sehen wo's herkommt
Familie und Hof vereinen
Hans Georg Schafroth hat seinen Hof in Markt Rettenbach nie ganz aufgegeben, selbst zu der Zeit als er in Vollzeit als Fertigungsleiter bei einem mittelständischen Maschinenbau-Unternehmen tätig war. Der gelernte Feinwerkmechanikermeister führte den landwirtschaftlichen Betrieb, den er 1997 von seinen Eltern übernommen hatte, als Hobby weiter.
Als seine Familie wuchs, ergab sich für ihn die Gelegenheit, seine "Berufung" zum Beruf zu machen. In Elternzeit absolvierte er das Staatliche Bildungsprogramm "Landwirt der Bayerischen Landwirtschaftsberatung" und legte die Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf Landwirt erfolgreich ab. Während seine Frau Sonja weiterhin als Bauingenieurin arbeitet, erzieht er die drei Kinder und kümmert sich als Ausgleich um die Mutterkuhherde.
Kleiner Schritt zum Ökolandbau
Verantwortungsbewusster Umgang mit der Umwelt und artgerechte Tierhaltung sind für Schafroth seit jeher selbstverständlich. Mit seinen Grünlandflächen, zu denen Feuchtwiesen und Weiden in Hanglage gehören, nimmt er schon viele Jahre am Bayerischen Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) teil.
Das Programm honoriert über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgehendes Engagement von Landwirten für den Umweltschutz. Für Schafroth bedeutet das unter anderem, dass er seine Wiesen extensiv bewirtschaftet und auf den Einsatz chemisch-synthetischer Dünge- und Pflanzenschutzmittel verzichtet. Dadurch war für ihn 2009 der Schritt zum Öko-Landbau klein. Noch im selben Jahr trat er dem Bioland-Verband bei.
Rinderhaltung und -vermarktung
Für den Landwirt gab es mehrere Gründe, seinen Hof als Öko-Betrieb anerkennen zu lassen. Zum einen entsprechen die Richtlinien ohnehin seiner Arbeitsweise, zum anderen wollte er sich neue Absatzwege erschließen. Das Fleisch seiner Rinder möchte er auf jeden Fall in der Region vermarkten und so hat er sich als Ergänzung zur Direktvermarktung dem ökologischen VonHier-Programm der Firma Feneberg angeschlossen und liefert dorthin regelmäßig Jungtiere.
"Dafür kreuze ich meine Mutterkühe mit Bullen der französischen Fleischrasse Blonde d'Aquitaine." Die daraus entstehenden Jungtiere versprechen eine hohe Fleischqualität und sind gleichzeitig größer und kräftiger als reine Braunviehrinder. Alle Tiere leben artgerecht, im Sommer auf den Weiden, im Winter in einem geräumigen Laufstall. Dieser wurde 2010 vergrößert und so ausgelegt, dass darin die behornten Rinder komfortabel untergebracht sind. Als Futter bekommen die Tiere Gras und Kräuter vom Hof, entweder frisch von den Weiden oder als Silage und Heu.
Begeisterung für Seltenes
Der Landwirt hält auch Rinder der Rasse Original Braunvieh: eine sehr seltene Haustierrasse, die noch vor kurzem vom Aussterben bedroht war. Die Tiere sind etwas kleiner als die im Allgäu und im übrigen Voralpengebiet mittlerweile verbreiteten Rinder der Rasse Swiss Brown. Im Gegensatz zu diesen eignen sich Original Braunviehrinder als so genannte Zweinutzungsrasse nicht nur zur Milcherzeugung, sondern auch als Fleischlieferanten.
Die Rasse Original Braunvieh war bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts die typische Rinderrasse des Allgäus. Die Tiere sind robust, sehr widerstandsfähig und ausgezeichnet an die klimatischen Gegebenheiten des Allgäus angepasst.
Garantiert ökologisch erzeugte Produkte
Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Bioland-Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Bioland-Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer DE-BY-006-45173-AD geführt wird.
Ausgezeichneter Wiesenmeister
Als Biolandwirt liegt Schafroth der Erhalt der Kulturlandschaft samt der darin möglichen Artenvielfalt am Herzen. Deshalb beteiligt er sich mit einem Teil seiner Tiere am Projekt "Günztal Weiderind". Dafür stellt er eine kleine Original Braunviehherde als Landschaftspfleger zur Verfügung. Mit dieser beweidet er – soweit dies die Witterungsverhältnisse zulassen – vom Frühling bis in den späten Herbst hinein Naturschutzflächen im Günztal. Dadurch kann die Verbuschung der Biotopflächen verhindert und die vielfältige Pflanzenwelt erhalten werden.
Als Ergebnis dieses Engagements hat Schafroth 2011 den dritten Preis bei der "Wiesenmeisterschaft Schwäbisches Hügelland zwischen Donau, Lech und Iller" belegt, ausgelobt vom Bund Naturschutz in Bayern e.V. und der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Die Jury lobt den vorbildlichen Hof und seine Arbeitsweise, während der stolze Gewinner erzählt: "Über 30 Pflanzenarten wurden beim Wettbewerb auf meiner Wiese gezählt." Dafür hat er ordentlich Arbeit hineingesteckt: Mahd und Beweidung müssen überlegt gesteuert werden und oft ist Handarbeit gefragt, zum Beispiel, wenn giftiges Kreuzkraut mühevoll ausgerissen werden muss.
Regional und nachhaltig
Zum Hof gehört neben einem kleinen Wald auch ein großer Obstgarten. Während das Holz aus dem Wald hauptsächlich zur Beheizung und Warmwasser-Aufbereitung genutzt wird, liefert der Garten der Familie fast das ganze Jahr über Obst: Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Reineclauden und verschiedenste Beeren. Damit es auch weiterhin reichlich Früchte zu ernten gibt, hat der Landwirt ein Hobby von seinem Vater übernommen: die Imkerei.
Soweit es die Zeit zulässt, versucht er außerdem so viel Gemüse wie möglich für seine Familie selbst anzubauen. Besonders beliebt ist dabei neben den Kartoffeln vor allem sein selbst gemachtes Sauerkraut. Daneben gibt es noch eine Ernte, die der Bauer gern einholt: Als Beitrag zur regionalen Stromversorgung betreibt Schafroth auf dem Dach des Stallgebäudes eine kleine Photovoltaikanlage.
Qualitätsrindfleisch für die Region
Wir halten Mutterkühe und vermarkten die Jungrinder selbst als "Günztal Weiderind©" im Rahmen des gleichnamigen Projekts oder als Teil des Markenprogramms VonHier der Feneberg Lebensmittel GmbH.