Bio-Hof Hipp

Bio-Hof Hipp
Johannes Hipp
Hubers 75
87448 Waltenhofen
08303 929790
Sehen wo's herkommt
Bio-Milch aus den Hochlagen des Oberallgäus
Bereits seit Jahrhunderten werden die Bergwiesen rund um den kleinen Weiler Hubers bei Waltenhofen im Oberallgäu von Rindern beweidet. Eine steinerne Tafel in der Hauswand am Hof von Johannes Hipp gibt Auskunft darüber, dass die Hofstelle schon im Jahr 1540 erwähnt ist. Unter dem Familiennamen Hipp wird hier in dritter Generation Landwirtschaft betrieben. Johannes Hipp ist verheiratet und hat zwei kleine Töchter. Der Tag des Bio-Milchbauern ist bestimmt von der Arbeit rund ums Haus, im Stall, auf den Weiden und Wiesen. Außerdem hilft der 1980 geborene Familienvater immer wieder in einem Forstbetrieb aus.
Seit 2008 erzeugt Hipp mit seinen rund 30 Kühen Bio-Milch nach den Richtlinien des Verbandes "Biokreis". Die Voraussetzungen für eine ökologische Bewirtschaftung des Hofes hatte er eigentlich schon 2004 mit dem Neubau eines Laufstalls geschaffen, in dem sich Milchkühe und Jungvieh frei bewegen können. Außerdem verzichtete er als Teilnehmer am so genannten "Kulturlandschaftspflege-Programm (Kulap)" schon seit langem auf synthetische Dünger und chemischen Pflanzenschutz.
Unkrautbekämpfung ist Handarbeit
Deshalb ist die Unkrautbekämpfung auch sehr arbeitsintensiv: Gänzlich in Handarbeit werden auf den Wiesen und Weiden die so genannten "Grottenstengel" herausgestochen. Der mundartliche Begriff bezeichnet den Krausen Ampfer, ein Unkraut, das sich ohne Gegenmaßnahmen stark vermehrt und bis zu drei Meter tiefe Wurzeln schlagen kann. Auf konventionell arbeitenden Gründlandbetrieben wird gegen den Ampfer meist die "chemische Keule" eingesetzt.
"Wir haben den Ampfer schon vor der Bio-Umstellung von Hand ausgestochen", betont Johannes Hipp. Auch sonst sei der Hof 2008 von der ökologischen Landwirtschaft nicht mehr weit weg gewesen: "Der Schritt zu 'Bio' fiel uns nicht schwer. Heute müssen wir nur aufpassen, dass zugekauftes Kraftfutter für die Milchkühe und Stroh zum Füttern im Stall auch tatsächlich aus ökologischer Erzeugung stammen. Und beim Tierarzt", fügt er hinzu. Denn wenn eine Kuh beispielsweise mit Antibiotika behandeln werden muss, was auch auf Bio-Höfen vorkommen kann, darf ihre Milch im Vergleich zu konventionellen Höfen erst nach doppelt so langer Wartezeit wieder in den Verkauf gelangen.
Beim Schritt zu 'Bio' zogen die Nachbarn mit
Die Bio-Umstellung war Johannes Hipp zusammen mit zwei Höfen in unmittelbarer Nachbarschaft angegangen. Denn für ihn allein wäre das "Milchauto", wie der Tanklaster im Oberallgäu heißt, mit dem Bio-Tank nicht nach Hubers gekommen. Vor allem im Winter ist der Weiler auf einem Höhenzug zwischen der Gemeinde Waltenhofen und der Ortschaft Hellengerst mitunter schwer zu erreichen. "Und der ökologische Gedanke wäre ja dahin gewesen, wenn das Milchauto nur wegen mir so viel Sprit verfahren hätte", sagt Johannes Hipp mit Verständnis.
Die Lage des Hofes bringt noch ein weiteres Problem mit sich: Die Viehweiden und Mähwiesen liegen auf 860 bis 920 Metern Meereshöhe. "Im Vergleich zu niedriger gelegenen Grünlandbetrieben fehlt mir jedes Jahr ein Grasschnitt", erklärt Hipp. Um beim Futter gut durchs Jahr zu kommen, ist die Witterung ein wichtiger Faktor. Daher relativiere sich auch die bewirtschaftete Fläche von rund 33 Hektar bei 30 Milchkühen mit Blick auf die von den Bio-Verbänden vorgegebene Faustregel, dass durchschnittlich ein Hektar auf eine Milchkuh zu kommen hat.
Jungvieh auf Sommerfrische
Im Sommer stehen Hipps Kühe auf den Weiden rund um den Hof und fressen dort Gras, "wann immer es geht". Der Winter wird mit einem Futtermix bestritten: mit Silage, also durch Milchsäuregärung konserviertem Grünfutter, mit Heu, dem getrockneten ersten Grasschnitt eines Jahres, und mit Grummet, wie alle getrockneten nachfolgenden Grasschnitte genannt werden. Hat er im Sommer einmal Grünfutter übrig, lässt Hipp es in einer Futtertrocknungsanlage zu so genannten Grascobs pressen, die den Kuhspeiseplan hin und wieder ergänzen.
Die Jungrinder, allesamt der Rasse Braunvieh, weiden im Sommer auswärts auf der "Alpe Haseneck" im Rettenschwanger Tal bei Bad Oberdorf, die nach ökologischen Richtlinien betrieben wird. Ein Glücksfall für Johannes Hipp: "Als wir 2008 'Bio' wurden, konnten wir nicht nur bei der Molkerei bleiben, die eine eigene Bio-Milch-Schiene fährt. Auch mit dem Jungvieh blieb alles gleich." Denn das weidete schon zuvor auf Flächen der "Hintersteiner Galtalpen-Genossenschaft".
Garantiert ökologisch erzeugte Produkte
Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Biokreis-Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Biokreis-Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer DE-BY-003-08909-AD geführt wird.
Bio-Milch "mit Gesicht"
Die Bio-Milch vom Hipp-Hof wird in der Molkerei der Genossenschaft Allgäu Milch Käse eG in Kimratshofen zu Milchprodukten weiterverarbeitet, die die Feneberg Lebensmittel GmbH unter dem Bio-Regional-Label "VonHier" vermarktet.