Bio-Hof Diem

Bio-Hof Diem
Roland Diem
Gaggen 5
87452 Frauenzell

08373 987366

Sehen wo's herkommt

Ein Bauernhof wie aus dem Bilderbuch

Frauenzell, das nordwestlichste Dorf im Landkreis Oberallgäu, liegt auf einer weitläufigen Hochebene, die umrahmt wird von sanft ansteigenden Wiesenhügeln und tiefgrünen Wäldern. Die bilderbuchgleiche Kulturlandschaft wird vom markant-spitzen Kirchturm der barocken Pfarrkirche überragt. Hier liegt auch der Weiler Gaggen, dessen Handvoll Bauernhöfe zu Frauenzell gehören, und wo Yvonne und Roland Diem ihren modernen Grünlandbetrieb bewirtschaften.

Der große Hof, den sie 2009 auf ökologische Landwirtschaft umgestellt haben, liegt ganz am Ende einer Fahrstraße, die über viele Kurven aus Frauenzell empor führt und direkt ins Grüne mündet. Ein Ort der Ruhe – wenn nicht gerade gearbeitet wird. Und ein Platz mit herrlicher Aussicht. Unter anderem auf die Weiden und Mähwiesen, die ums Haus der Diems arrondiert sind. So gelangen das frische Gras und Mähgut für Silage und Heu auf kurzen Wegen in Stall, Silo und Bergehallen. Roland Diem bewirtschaftet insgesamt fast 50 Hektar, größtenteils eigene und ein paar Pachtflächen.

Die dritte Generation erzeugt Bio-Milch

Durchschnittlich 58 Milchkühe sind im 2002 neu errichteten Laufstall zu Hause. Ihre Bio-Milch wird im nahen Kimratshofen verarbeitet, das wie Frauenzell zur Gemeinde Altusried gehört. Ein Ort, an dem die ökologische Landwirtschaft im Allgäu Mitte der 1970er-Jahren ihren Anfang genommen hat. Zwar führte Roland Diems Vater zu dieser Zeit den Hof noch als konventionellen Betrieb, doch ließ sich die Familie allmählich von den Nachbarn anstecken. Ohnehin ist es für Traditionsbetriebe wie den Diem-Hof selbstverständlich, naturnah und mit Rücksicht auf die Umwelt zu arbeiten.

Im Besitz der Familie ist die Hofstelle seit 1920. Roland Diem hatte sie 1997 in dritter Generation übernommen, den Gesellenbrief in der Tasche, die Ausbildung an der Landwirtschaftsschule Kempten im Gepäck. Von Kempten stammt auch Yvonne Diem, die "in Gaggen gelandet ist, wo die Liebe hinfiel", wie die gelernte Arzthelferin schmunzelnd erzählt. Mit den Kindern der beiden wächst die vierte Generation Diem bereits heran, doch ob sie eines Tages die Hofgeschichte fortschreiben wird, steht noch in den Sternen. Der "medizinischen Tradition" der Mutter folgt die Tochter mit ihrer Ausbildung zur Krankenschwester, die beiden Buben gehen noch zur Schule.

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Die Schumpen werden auswärts groß

Apropos Nachwuchs: Neben der Milchwirtschaft ist der Diem-Hof ein Aufzuchtbetrieb, wobei die Jungrinder "ausgelagert" sind – "Schumpen-Outsourcing" sozusagen. Im Alter von drei Monaten bringt Roland Diem seine Kälbchen nach Friesenried, ein Dorf zwischen Obergünzburg und Kaufbeuren. Dort wachsen sie an einem ehemaligen Bio-Bauernhof auf, dessen Besitzer in Rente gegangen ist, seine Ställe und Weiden aber als "Jungvieh-Pension" weiter nutzt. Erst wenn die "Schumpen" drei Jahre alt sind, kommen sie zurück nach Gaggen.

Dass die Nachzucht nicht am eigenen Hof steht, hat für Roland Diem mehrere Gründe: Vor allem kann er so mehr Milchkühe halten, denn deren Anzahl ist im Öko-Landbau abhängig von der landwirtschaftlichen Fläche festgelegt. Auch von der Arbeitswirtschaft habe er alles besser geordnet: "Klein bei uns, mittel auswärts, groß wieder hier – so ist das optimal", sagt der Frauenzeller.

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Garantiert ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Biokreis-Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Biokreis-Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer DE-BY-003-09360-AD geführt wird.

Bewegung und gesundes Futter beugen Krankheiten vor

Außerdem haben die Friesenrieder als ehemaliger Bio-Betrieb einen Laufstall und kümmern sich ausschließlich um Diems Jungvieh, das nicht mit Tieren von anderen Höfen in Kontakt gelangt. „Beides Aspekte, die mir mit Blick auf die Tiergesundheit wichtig waren", unterstreicht der Landwirt. Im Öko-Landbau gilt es, Krankheiten vorzubeugen, da der Einsatz von Medikamenten sehr eng geregelt ist. So setzt das Ehepaar auf Homöopathie im Stall: "Man probiert das, so lange es geht. Weil es schlussendlich um die Kuh und um ihr Leben geht, muss man hin und wieder aber auch auf die Schulmedizin zurückgreifen."

Mit Krankheiten im Stall haben die Diems bisher wenig Probleme. Was sie auch darauf zurückführen, dass ihre Milchkühe nahezu das ganze Jahr auf die Weide dürfen. Dort haben sie frische Luft, Bewegung und jederzeit frische Gräser und würzige Kräuter, aus denen sie sich das Beste aussuchen können. Im Winter bekommen die Tiere Grassilage, Heu und Grummet, aber auch Grascobs und Luzerne zu fressen. Unter Silage versteht man Grünfutter, das mithilfe der Milchsäuregärung konserviert wird. Als Heu wird der erste getrocknete Grasschnitt im Jahr, als Grummet jeder weitere Schnitt bezeichnet. Grascobs sind kleine Pellets, aus getrocknetem Grünfutter. Die Luzerne schließlich ist ein idealer Nährstofflieferant für den Boden, weil die Pflanze Stickstoff aus der Luft aufnehmen und mit ihren Wurzeln binden kann. Landwirte, die Luzerne anbauen, können aufs Düngen mit zusätzlichem Stickstoff verzichten.

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Ein geschlossener Kreislauf

Mit ihrem Hof nehmen die Diems schon seit vielen Jahren am "Kulturlandschaftspflege-Programm (Kulap)" teil. Sie verzichten freiwillig auf jegliche synthetische Düngung und den Einsatz von chemischen Mitteln zur Unkrautbekämpfung. "Mit Gülle und Mist haben wir einen eigenen Kreislauf und ausreichende Nährstoffe, die wir dem Boden wieder zuführen können. Wir müssen keinen Dünger kaufen", betont der Bio-Bauer. Einziger Zukauf ist Getreide aus ökologischer Produktion, das er an Kühe verfüttert, deren Milchleistung "schwächelt".

Weidegang und Laufstall für die Milchkühe, "Kulap" auf dem eigenen Land, Offenheit für Homöopathie – all diese Faktoren "sind ideal für unseren Betrieb", fasst Roland Diem zusammen. Seit der zweijährigen Umstellungsphase von 2007 bis 2009 gehört der Hof zum Verband Biokreis, „weil dessen Richtlinien gut gepasst haben und mir auch der Berater, der uns begleitet hat, als Mensch gut gefiel". Das ökologische Bewusstsein spiegelt sich nicht zuletzt in zwei großen Photovoltaik-Anlagen wider, die seit 2005 und 2010 auf den Dächern regenerativen Strom produzieren. Eine Solaranlage unterstützt die Holzheizung, die den Hof mit warmem Wasser und Wärme versorgt.

Köstliche Bio-Milch für regionale Milchspezialitäten

Die Bio-Milch vom Diem-Hof wird in der Molkerei der Genossenschaft Allgäu Milch Käse eG in Kimratshofen zu Milchprodukten weiterverarbeitet, die die Kemptener Feneberg Lebensmittel GmbH unter der regionalen Bio-Marke "VonHier" vermarktet.