Bioland-Hof Würtenberger

Bioland-Hof Würtenberger
Claus Würtenberger
Hochstädt 4
88167 Maierhöfen

07562 913509

Sehen wo's herkommt

Biomilch, Kuschelmatten und Ferienvergnügen

Der Bio-Bauernhof von Anette und Claus Würtenberger liegt im Allgäu unmittelbar an der bayerisch-württembergischen Grenze im Weiler Hochstädt, der zur Gemeinde Maierhöfen gehört. Hier produzieren sie Bio-Milch mit 45 Milchkühen und bieten Urlaub auf dem Bauernhof, speziell ausgerichtet auf Kinder.

Seit 2007 ist der Ferienhof Würtenberger Mitglied im Verband "Bioland". "Wir haben schon lange vorher mit dem Gedanken gespielt, auf ökologische Landwirtschaft umzustellen, weil hier in Maierhöfen viele Kollegen diesen Schritt gegangen sind", erinnert sich Claus Würtenberger. Doch bei der Stallwirtschaft musste sich zunächst einiges ändern: Der alte Anbindestall bot 34 Rindern Platz; doch gebraucht wurde ein Laufstall. "Der alte Stall war einfach zu klein. Außerdem hätten wir die Melktechnik modernisieren müssen. Also haben wir uns gesagt, wenn wir schon investieren, dann bauen wir gleich neu."

Mehr Tiere, mehr Platz und weniger Arbeit

2009 entstand der neue Laufstall samt modernem Melkstand und Milchkammer. Und obwohl mit der Bio-Umstellung die Zahl der Milchkühe sogar stieg, brachten die Neuerungen die erhoffte Arbeitserleichterung. Es ging dem Ehepaar außerdem um die Tiergesundheit: "Wir schauen sehr darauf, dass unsere Tiere nicht krank werden", betonen Annette und Claus Würtenberger. Fürs Wohlgefühl sorgen unter anderem so genannte Kuhbürsten, an denen sich die Rinder massieren und kratzen können und die in fast jedem Bio-Laufstall inzwischen zum Standard gehören. Außerdem wurden "Kuschelmatten" für die Liegeboxen angeschafft, auf denen die Kühe besonders weich liegen, und die Laufgänge mit weichen Gummimatten ausgelegt. "Das wirkt sich auf die Klauengesundheit positiv aus", ist Annette Würtenberger überzeugt.

Ein eigener Stier sichert den Nachwuchs für die Braunvieh-Herde auf natürliche Weise. "Er steht mit im Laufstall und hat alle unter Kontrolle. Er ist hier der Chef. Das heißt aber auch: Ein Fremder sollte besser nicht reinlaufen", erzählt Claus Würtenberger. Die Herde ist hornlos, weil es trotz des Stiers Rangkämpfe unter den Kühen gebe und der Landwirt die Unfallgefahr für sich selbst bei der Arbeit gering halten möchte: "Eine Herde mit Hörnern könnte ich mir nicht vorstellen."

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Verzicht auf Chemie – eine Selbstverständlichkeit

Auf den Wiesen und Weiden waren die Anforderungen an eine ökologische Bewirtschaftung vor der Bio-Umstellung längst erfüllt: Als Teilnehmer am so genannten "Kulturlandschaftspflege-Programm", kurz Kulap, verzichteten die Würtenbergers schon viele Jahre auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln zur Unkrautbekämpfung und synthetische Düngemittel. "Wir haben gern darauf verzichtet, denn das entspricht unserem Verständnis von Landwirtschaft."

So stellt das Paar auch möglichst viel Futter für seine Tiere selbst her: Der ökologische Futter-Mix für die Milchkühe setzt sich zusammen aus Gras, Heu, Silage und Grascobs aus der nahen Futtertrocknungsanlage. Allerdings reicht das Land um den Hof nicht mehr ganz aus, um alles Futter selbst zu erzeugen. "In unserer Gegend sind Flächen knapp und teuer. Heu und ein wenig Kraftfutter aus ökologischer Produktion kaufen wir deshalb dazu", schildert Claus Würtenberger.

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Durch den Tunnel auf die Weide...

Selbstverständlich werden die Kühe auf dem Bioland-Hof auf die Weiden getrieben. Wobei der Weg dorthin viel sicherer geworden ist, seit im Jahr 2009 die schmale und kurvige Verbindungsstraße zwischen Maierhöfen und Isny ausgebaut wurde. Sie führt direkt am Hof vorbei. Für die Straße samt Radweg mussten die Würtenbergers einiges an Land abtreten. Im Gegenzug bekamen sie einen Tunnel, durch den die Milchkühe nun sicher auf die Weiden und zurückkommen. Früher musste die Straße für den Viehtrieb kurzzeitig gesperrt werden.

Die "Schumpen", wie das Jungvieh im Allgäu genannt wird, weiden im Sommer auswärts: Am Hochgrat im Naturpark Nagelfluhkette, dem Hausberg von Oberstaufen, bewirtschaften Landwirte aus Maierhöfen genossenschaftliche Weideflächen mit vier Almen. Die Hirten beaufsichtigen durchschnittlich 250 Tiere. Im Herbst, wenn Menschen und Tiere ins Tal zurückkehren, wird in Maierhöfen Viehscheid gefeiert. Es ist der bekannteste im Westallgäu, und die Schumpen der Würtenbergers sind selbstverständlich mit dabei.

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...und unterirdisch auch zurück zum Hof

Der Tunnel wird übrigens auch von den Feriengästen genutzt, die seit Jahrzehnten auf dem Würtenberger-Hof willkommen sind. Ganz früher gab es noch Fremdenzimmer unter dem eigenen Dach. Heute vermietet die Familie Ferienwohnungen in einem liebevoll renovierten kleinen Allgäuer Bauernhof in direkter Nachbarschaft: "Als das Haus zum Verkauf stand, hat sich das angeboten, es liegt nur 100 Meter von unserem Hof entfernt", erzählt Anette Würtenberger.

Bis 2009 mussten die Gäste die verkehrsreiche Straße überqueren, wenn sie zur Hofstelle kommen wollten, um mit ihren Kindern das zu tun, was Urlaub auf dem Bauernhof ausmacht: die Kälber, Hasen, Pferde oder Katzen der Würtenbergers besuchen und streicheln oder die Arbeit in einer modernen Bio-Milchwirtschaft beobachten und dort mithelfen.

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Der Hofnachfolger steht schon in den Startlöchern

Dass das Leben auf dem Hof auch in Zukunft so ablaufen wird, davon sind Anette und Claus Würtenberger fest überzeugt. Ihr ältester Sohn Alexander absolviert aktuell eine landwirtschaftliche Lehre, zunächst auf einem konventionellen Hof, danach auf einem großen Betrieb, der Bio-Heumilch für die Herstellung von Emmentaler produziert. Für diese Milch bekommen die Kühe ausschließlich Heu und Gras zu fressen, was besondere Anforderungen an die Milchwirtschaft mit sich bringt.

Geplant hat der angehende Landwirt außerdem, auch Auslandspraktika zu absolvieren – in Australien oder Amerika. Und für einen Sommer will er auf eine Schweizer Alm. Alexander Würtenberger will möglichst viel lernen, weil für ihn schon jetzt feststeht, dass er den elterlichen Hof einmal übernehmen wird. "Der ist ihm wichtig", sagt Mutter Annette. Dabei lächelt sie, freudig und stolz.

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Garantiert ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Bioland-Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Bioland-Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer DE-BY-006-44359-AD geführt wird.

Weitere Informationen:

Website des Bioland-Verbandes

Bio-Milch "mit Gesicht"

Die Bio-Milch vom Hof der Familie Würtenberger wird in der Molkerei der Genossenschaft Allgäu Milch Käse eG in Kimratshofen zu Milchprodukten weiterverarbeitet, die die Kemptener Feneberg Lebensmittel GmbH unter der regionalen Bio-Marke "VonHier" vermarktet.