Bioland Sonnenhof

Bioland Sonnenhof
Angelika und Wolfgang Preiß
Knillweg 11
89555 Steinheim
07329 6281
07329 920648
W.Preiss @ web.de
Sehen wo's herkommt
Das hat eingeschlagen: Ökologie im Meteoriten-Krater
Der „Sonnenhof“ von Wolfgang und Angelika Preiß trägt seinen Namen nicht umsonst: Kaum ein Schatten spendender Baum ist zu sehen, wenn der Blick über die Äcker, Felder und Wiesen im Steinheimer Becken auf der Ostalb schweift, die den Bioland-Hof umgeben. Die landwirtschaftlich geprägte Region westlich der Kreisstadt Heidenheim ist abseits der großen Touristen- und Wirtschaftsströme vor allem erdzeitgeschichtlich interessant: Vor 14 bis 15 Millionen Jahren schlug hier ein Meteorit ein. Seither liegt der Kraterboden fast 100 Meter unter dem Niveau der Albuch genannten Hochfläche, die das Steinheimer Becken mit einem Waldkranz umgibt.
Der fast vier Kilometer durchmessenden Krater ist benannt nach dem Dorf Steinheim am Albuch, das fast genau im Zentrum liegt. Die Landwirtsfamilie Preiß ist seit 1960 im rund zwei Kilometer entfernten Ortsteil Sontheim im Stubental zu Hause. Ursprünglich lag die Hofstelle direkt im Dorf, bis die Eltern 1970 aussiedelten. Vormals ein Milchviehbetrieb, erzeugt der Sonnenhof heute Kartoffeln, Eier, Hühner-, Rind- und Schweinefleisch zum Beispiel für die Direktvermarktung im eigenen Hofladen und auf dem Wochenmarkt.
Seit Generationen Landwirte mit Leib und Seele
„Der Beruf des Landwirts hat Tradition in unserer Familie“, erzählt Wolfgang Preiß: Seine Eltern kamen aus der Landwirtschaft, auch die Großeltern haben schon als Bauern gearbeitet. “Und wie es aussieht, setzt sich das fort!“ Denn der ältere Sohn Michael, 1986 geboren, arbeitet inzwischen ebenfalls auf dem Hof, er hat an der Fachhochschule in Nürtingen Landwirtschaft studiert. „Und welchen Weg unser Lukas einschlägt, muss man noch sehen!“ Er kam 1999 auf die Welt und hat noch Zeit, sich zu entscheiden.
Schon ab seinem 15. Lebensjahr, Ende der 1970er-Jahre, hat Wolfgang Preiß auf dem elterlichen Hof gelernt. 1990 absolvierte er die Prüfung zum Landwirtschaftsmeister, nachdem er schon vier Jahre zuvor den Hof übernommen und bereits 1988 mit der Umstellung auf ökologische Landwirtschaft begonnen hatte: „Damals betrieben wir noch die Milchviehhaltung, nebenher ein bisschen Schweinemast. Aber begleitend zur Bio-Umstellung haben wir ab 1990 mit Legehennen angefangen. Später kam noch der Kartoffelanbau dazu, der uns heute pro Jahr rund 200 Doppelzentner beschert.“ Das entspricht 20 Tonnen von je drei Sorten Salat- und Speisekartoffeln.
Erfolgsrezept Direktvermarktung
Mit allen Produkten stieg die Familie nach und nach in die Direktvermarktung ein. Heute verkauft sie im Hofladen Eier, Kartoffeln und Hähnchen sowie Fleisch und Wurst von Schwein und Rind. Einmal pro Woche steht der Sonnenhof-Verkaufswagen auf dem Wochenmarkt vor dem Steinheimer Rathaus und hat sich zu einer wichtigen Einnahmequelle entwickelt. Er wird er von den Einheimischen rege frequentiert und von auswärtigen Kunden geschätzt.
Der finanzielle Aufwand für die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft sei „nicht so extrem groß“ gewesen, sagt Wolfgang Preiß, da der Aussiedlerhof schon relativ modern angelegt worden war. Trotzdem gab es immer wieder Stallumbauten: „Unsere Hühner hielten wir anfangs in einem bestehenden Gebäude, bis wir 1999 einen neuen Legehennenstall gebaut haben, wo inzwischen 1200 Legehennen ihre Eier für die Direktvermarktung legen." Auf diesem Weg verkauft die Familie auch ihre Hähnchen, denn Bio-Geflügelfleisch ist sehr gefragt.
Schweine-Spielzeug ist das Stroh
Insgesamt gehören 75 Hektar Land zum Hof: Rund die Hälfte sind Äcker, der Rest Wiesen, auf denen die Rinder weiden und das Grünfutter geerntet wird. Von der Milchviehhaltung stieg die Familie 2011 endgültig um, nachdem sie einen großen Stall samt Freilauf errichtet hatte, wo heute 50 Rinder und die Jungtiere leben. Preißens setzen nun auf die Mast und auf Mutterkuhhaltung, das heißt, die Kälber kommen am Hof zur Welt und können bei ihren Müttern leben.
Der alte Kuhstall wurde kurzerhand zum Schweinestall umgebaut. Hier leben rund 100 Schweine bei viel Platz und dicker Stroheinstreu. „Die Mutter- und Jungtiere fühlen sich sichtlich wohl“, erzählt der Ostalb-Bauer. „Bislang brauchten wir noch keinerlei Schweine-Spielzeug“. Langeweile ist in der Schweinemast ein immer wiederkehrendes Thema. „Doch bislang sind unsere Tiere hauptsächlich mit dem vielen Stroh beschäftigt und damit gut ausgelastet“, sagt Preiß und schmunzelt zufrieden.
„Wiesen sind reichlich vorhanden“
Gefüttert werden die Schweine mit Getreide und Erbsen, die der Sonnenhof selbst erzeugt, dazu mit den so genannten „Sonnenblumenkuchen“, ebenfalls ein Futtermittel, und Rapsschrot, beides wird aus ökologischer Produktion zugekauft. Im Sommer bekommen die Tiere außerdem Grünfutter und im Winter Silage: "Selbstverständlich vom eigenen Land, das durch die vielen Wiesen ja reichlich vorhanden ist“, sagt Wolfgang Preiß. Eiweißfutter kauft er ergänzend dazu von einer Bio-Mühle im Unterfränkischen.
Die durchweg ökologisch bewirtschafteten Äcker und Wiesen liefern im Jahreskreis ausreichend Öko-Futter für die Hühner, Schweine und Rinder der Familie Preiß. Vor allem durch das Grünfutter werden im Fleisch der Tiere die wertvollen Omega-3-Fettsäuren angereichert, die lebensnotwendig sind in der Ernährung des Menschen, da sie von dessen Körper nicht selbst hergestellt werden können.
Garantiert ökologisch erzeugte Produkte
Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Bioland-Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Bioland-Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer DE-BW-006-13338-AD geführt wird.