Bioland-Hof Wagner

Bioland-Hof Wagner
Josef Wagner
Ulrich-von-Thürheim-Straße 56
86647 Buttenwiesen

08274 1627
08274 928740

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Sehen wo's herkommt

Artenvielfalt im Stall und auf den Äckern

Ein Besuch auf dem Bioland-Hof der Familie Wagner ist ein Ausflug in intakte dörfliche Strukturen. Auf dem Bauernhof direkt an der Hauptstraße im Ortskern von Oberthürheim im Landkreis Dillingen an der Donau herrscht eine Vielfalt, wie sie sonst meist nur noch in großelterlichen Erzählungen vorkommt. Drei Generationen leben unter einem Dach beisammen. Im Jahr 2008 haben sich die Wagners als GbR organisiert: Sohn Tobias und Vater Josef haben die Arbeit in den Ställen, auf den Feldern, Wiesen und Äckern oder am Maschinenpark unter sich aufgeteilt. Mutter Gabriele betreibt den rund 40 Quadratmeter großen Hofladen und Franziska, die Freundin von Tobias, bewirtschaftet das Gemüsefeld und betreut die Mutterkuhherde.

Arbeiten mit der intakten Natur

Dreh- und Angelpunkt der Hofphilosophie ist die Arbeit mit einer intakten Natur und die artgerechte Tierhaltung von Schweinen und Ferkeln, Kälbern, Jungrindern und Mutterkühen, Pferden und Hühnern. Im Garten wächst Gemüse, vom Kürbis bis zur Zwiebel, das im Hofladen verkauft wird. Ergänzt wird das Angebot von einem zugekauften Naturkost-Vollsortiment – vom Bio-Brot bis zum Öko-Bier, für deren Herstellung wiederum das Getreide von den Wagner-Äckern stammt.

 

Die Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren und der reiche landwirtschaftliche Erfahrungsschatz erklären sich aus der Familiengeschichte: Vor etwa 430 Jahren errichteten Vorfahren der Großmutter die Hofstelle beim „Hoabauer“. Der Hausname steht für „höchstgelegener Hof“ und leitet sich ab aus dessen Lage auf dem höchsten Punkt der Ortschaft Oberthürheim, 470 Meter über dem Meer, am Rande des Donau-Schwemmlandes bei Wertingen zwischen Donauwörth und Augsburg.

Neugier und Verantwortung

Über seinen Vater Josef und dessen Schritt zur Umstellung auf ökologische Landwirtschaft erzählt Tobias Wagner: „Ihn hat damals vor allem gereizt zu sehen, wie er ohne Chemie und mineralische Dünger gute Ernten einfahren kann. Er wollte mehr auf die Natur eingehen und deren Kräfte nutzen.“ Und noch ein Aspekt sei dem Vater wichtig: „Er will das Grundwasser und die Lebensqualität für die Nachwelt bewahren.“

Die Ansichten des Vaters hat der Sohn eins zu eins übernommen: „Ich bin damit aufgewachsen und habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Die ökologische Landwirtschaft, mit der Natur und mit den Tieren zu arbeiten, das macht mir Spaß. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, konventionell zu arbeiten.“ Am Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn hat er drei Lehrjahre und das Praxisjahr in der Fachrichtung ökologischer Landbau absolviert, später drei Semester auf der Meisterschule. Zwei Jahre seiner Lehre war er auswärts, um Erfahrungen zu sammeln – je ein Jahr auf Öko-Bauernhöfen in Nieder- und Oberbayern.

Hier dreht sich’s ums Schwein

Trotz aller Nostalgie, die in der ländlichen Idylle aufkommen mag: Hier wird zukunftsgerichtet gearbeitet. Bereits 1989 hatte Josef Wagner die Weichen des „Gemischtbetriebes“ in Richtung Nachhaltigkeit gestellt und erfüllt seither die Richtlinien des „Bioland-Verbandes“. Neben der Direktvermarktung im Hofladen und auf dem eigenen Stand am Bauernmarkt in Stadtbergen liegt der Schwerpunkt des Wagnerhofs inzwischen auf der ökologischen Schweinezucht.

Auf dem Wagnerhof leben rund 20 Zuchtsauen, ein Eber und der Nachwuchs, durchschnittlich 200 Mastferkel. Mit der Schweinezucht begann die Familie 2007. Seit dem Frühjahr 2013 hat sie sich als Ziel gesteckt, jährlich rund 450 sechs- bis sieben Monate alte Mastschweine als Bio-Schweinefleisch zu verkaufen. „Zweimal im Jahr ferkeln die Sauen ab“, erklärt Tobias Wagner im Fachjargon. Die meisten Muttertiere brächten es in ihrem Leben auf fünf bis sechs Würfe, es habe jedoch auch schon Muttersauen gegeben, die über zehn Mal abgeferkelt hätten.

Der Eber im Schweine-Paradies

Die Schweine werden streng nach den Bioland-Richtlinien gehalten. Drei Zuchtsauen und ihre Ferkeln bewohnen für fast 50 Tage Säugezeit eine eigene Abferkelbucht. Hier gibt es Stroheinstreu, Auslauf und ein bis auf 35 Grad Celsius beheizbares Ferkelnest. Der Abferkelstall nebenan umfasst fünf abgrenzbare Bereiche mit überdachtem Auslauf und einen Gruppenstall mit offenem Auslauf. Ab etwa drei Wochen nach der Geburt sind hier die drei Sauen und ihre Ferkeln für knapp zwei Monate beisammen und lernen sich kennen. Zwar habe er „etwas mehr Arbeit bei der Tierkontrolle, doch die Vorteile dieser Gruppenhaltung sind, dass Zuchtsauen und Ferkel sich aneinander gewöhnen und ihr Sozialverhalten ausleben können“, erklärt Tobias Wagner.

Wenn die Ferkel abgesetzt, also von den Muttersauen entwöhnt sind, „entfallen die sonst üblichen Stressfaktoren, da nur die Sauen aus dem Stall genommen werden“, sagt der junge Landwirtschaftsmeister und betont: „Die Ferkel bleiben in ihrer gewohnten Umgebung und raufen nicht, weil sie sich kennen. Erst wenn sie rund 30 Kilogramm schwer sind, kommen die Jungtiere in den Maststall.“ In fünf Buchten mit offenem Auslauf sind hier je rund 40 Mastschweine beieinander. Und außerdem die Gruppe der rund 20 Sauen samt Eber: „Hier wird das natürliche Bedürfnis der Schweine sich fortzupflanzen mit dem Natursprung befriedigt – ohne Druck, Zwang und Stress“, erklärt der Züchter.

Siebenjährige Fruchtfolge auf den Äckern

In den geschützten, temperierbaren Futterbereichen des Maststalles wird täglich Raufutter (Gras, Heu oder Kleegrassilage) gefüttert, das zu durchwühlen die Tiere vor Langeweile schützt; wie auch das Spielzeug, das im Auslaufbereich an Ketten von der Stalldecke hängt. Das Mastfutter setzt sich zu 100 Prozent aus Bio-Anteilen zusammen, die sämtlich von den eigenen Äckern stammen: Ackerbohnen, Erbsen oder Kleegras sowie Getreide – Wintergerste, Körnermais, Weizen, Hafer und Triticale (eine natürliche Kreuzung von Weizen und Roggen).  Lediglich ökologisch erzeugter bayerischer Sojakuchen oder Kartoffeleiweis wird für die Schweine zugekauft. Anbauversuche mit eigenem Soja laufen: „Wir legen besonderen Wert darauf, unsere Tiere zu 100 Prozent mit selbst erzeugten Futtermitteln zu ernähren.“

Die pflanzliche Vielfalt ermöglicht auf dem Wagner-Hof eine siebenjährige Fruchtfolge im Ackerbau. Zwei wichtige Jahre entfallen dabei auf das Kleegras, das im ökologischen Landbau unverzichtbar ist zur Unkrautbekämpfung und Düngung des Bodens. Sonst reifen umwandernd die Getreidesorten oder Kartoffeln oder so genannte Legominosen, die Stickstoff aus der Luft in die Erde einbringen: „So kann sich der Boden erholen, und Krankheiten nehmen nicht überhand“, erklärt Tobias Wagner das Prinzip.

Und es gibt weitere Artgenossen

Ausschließlich mit Futter vom Acker-, Weide- und Grünland des Hofes werden auch die 20 Mutterkühe und 30 Jungrinder und Kälber gefüttert, deren Fleisch im Hofladen und auf dem Marktstand direkt vermarktet oder, bei Überschüssen, an den Verband „Naturland“ weiterverkauft wird. Im Winter stehen die Rinder in einem Laufstall mit überdachtem Auslauf und werden mit Heu und Silage gefüttert. Von März bis November weidet die Herde im Freien.

Ihre vier Pferde halten die Wagners als Hobby, für Kutschfahrten und zum Reiten. Die 70 Hühner legen Eier für die Direktvermarktung oder gehen als Suppenhühner über die Theke von Hofladen und Marktstand. Selbstredend wird die Tiergesundheit homöopathisch gepflegt. Und das Holz für die Hackschnitzelheizung stammt aus dem eigenen Wald.

Garantiert ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Bioland-Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Bioland-Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer DE-BY-006-41607-AD geführt wird.

Weitere Informationen:

Website des Bioland-Verbandes