Naturland Hof Mohr

Naturland Hof Mohr
Martin Mohr
Huggenlaubach
88477 Schwendi
Sehen wo's herkommt
Am liebsten Landwirtschaft
Eingeschlossen von Feldern und Wiesen, mitten im Grünland im Tal der Rot, liegt Huggenlaubach, ein kleiner Weiler, der zur Gemeinde Schwendi gehört. Nur fünf Familien wohnen an diesem idyllischen Flecken Oberschwabens. Drei davon betreiben eine Landwirtschaft, eine unter ihnen ist die Familie Mohr. Sie ist hier seit 1850 zu Hause und damit seit sechs Generationen. Kein Wunder also, dass Martin Mohr voller Überzeugung unterstreicht: "Für uns kommt nur Landwirtschaft in Frage."
Doch es ist, verglichen mit der Familiengeschichte, noch nicht allzu lange her, dass er genau das infrage stellen musste: Um das Jahr 2000 stagnierten die Umsätze am Hof, die Absatzmärkte hatten sich verändert. Zwar waren die Schweine, auf die Martin Mohr spezialisiert ist, noch immer gefragt. Doch der Trend verlangte, dass der Betrieb zügig wachsen sollte. "Da wollte ich nicht mitmachen und immer größere Stückzahlen liefern", erinnert er sich. Bald stand für den Landwirt fest: "Ich muss mich verändern."
Hier ist Raum für Ferkeleien
Martin Mohr hatte sich als Ferkelerzeuger einen guten Ruf aufgebaut und viele Erfahrungen gesammelt. Nun suchte er gemeinsam mit seiner Frau einen Weg, den Betrieb in die Zukunft zu führen: "Wir brauchten etwas, das zu uns passt und uns beiden die Möglichkeit zum Vollerwerb bietet." Jetzt, da der Markt sich so stark wandelte, sahen sie zum ersten Mal die Chance, ihre persönliche Neigung zur ökologischen Landwirtschaft auch tatsächlich umzusetzen. "Der Verbraucher akzeptiert Schwein, und die Märkte fragen zunehmend nach Bio-Fleisch."
So entschieden sich die Mohrs, von der Ferkelerzeugung, bei der Tiere nur am Hof geboren werden, auf Erzeugung und Mast umzusteigen. Das bedeutet, dass die Tiere nun am Hof auch aufwachsen. Dadurch konnte die Familie zumindest zum Teil ihr altes Wissen weiter einsetzen und auf bestehende Strukturen zurückgreifen. "Wir haben die Schweine schon immer auf Stroh gehalten", erzählt Martin Mohr. Auch die Ställe konnte er weiterhin nutzen. Allerdings: Ein Umbau fiel an, denn die Öko-Schweine sollen in Laufstall und Laufhof viel Platz zum Bewegen haben.
Kreisläufe für die Ringelschwänze
Zur ökologischen Haltung gehört auch, dass die Tiere ein genau auf sie abgestimmtes, artgerechtes Futter erhalten. Zum Beispiel unbehandeltes Getreide direkt vom Hof. Dazu zählen Sommergerste, Hafer und Weizen sowie Triticale, eine Kreuzung aus Weizen und Roggen. Das alles bauen Mohrs auf ihren 50 Hektar Acker selbst an. Denn es gehört zu den Grundsätzen des Öko-Landbaus, soviel Futter wie möglich selbst zu erzeugen. Was hier wächst, wird hier verwendet. – Dieses einfache Prinzip schließt Kreisläufe und bringt dem Hof mehr Unabhängigkeit.
Mit der Getreideernte fällt auch das Stroh an, das Mohrs in ihren Ställen zur Einstreu verwenden. Einen weiteren Kreislauf schließen sie, indem sie den Mist der Schweine als Dünger auf ihren Feldern wieder ausbringen. Ohnehin verzichten Öko-Bauern auf chemisch-synthetische Spritz- und Düngemittel. Die Fruchtbarkeit des Bodens – wie auch die Widerstandskraft der Pflanzen – soll auf natürlichem Weg erhalten und verbessert werden.
So wächst sau-gutes Futter heran
Dafür machen die Landwirte sich auch die Methoden der Fruchtfolge zu nutze. Sie stimmen also die verschiedenen Kulturen auf ihren Äckern so auf einander ab, dass der Boden nicht ausgelaugt oder belastet wird. Mit der "Gesundungsfrucht" Kleegras beginnt eine solche Fruchtfolge: Diese Pflanze bringt Stickstoff in den Boden und lockert ihn mit ihrem Wurzelwerk auf. Einmal ausgewachsen, kann Kleegras verfüttert oder als Humusdünger wieder in den Boden eingearbeitet werden. Dabei kommt den Mohrs die Partnerschaft mit einem zwei Kilometer entfernten Öko-Hof zugute: Er nimmt das Kleegras für seine Milchkühe.
Die anspruchsvollen Getreidesorten wie Weizen, die dem Boden Nährstoffe entziehen, folgen danach. Worauf wiederum genügsamere Kulturen angebaut werden wie Triticale oder Sommergerste, gemischt mit Erbsen, schließlich folgen Hafer und Bohnen. So gelingt es der Familie, ausreichend Futter für ihre Schweine zu erzeugen. Zwar haben sie schon früher so gearbeitet. Doch in der ökologischen Herangehensweise sieht Martin Mohr eine neue "große Herausforderung".
Garantiert ökologisch erzeugte Produkte
Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Naturland Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Naturland Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer DE-BW-005-04721-A geführt wird.
Stets auf dem Weg
Seit 2012 ist der Hof in Huggenlaubach vom Verband Naturland anerkannt. "Wir sind noch am Anfang und machen einen Schritt nach dem anderen", unterstreicht der Landwirt. Und ist zugleich gewiss, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Derzeit hält die Familie rund 60 Mutterschweine und deren Nachwuchs: Das sind zwischen 200 und 250 Ferkel, wie die Tiere bis zu einem Gewicht von 30 Kilogramm genannt werden, und 450 Mastschweine, die bis zum Schlachtgewicht von rund 100 Kilogramm aufgezogen werden. Ein zweites Standbein ist der Verkauf von Weihnachtsbäumen, die auf rund zwei Hektar Land ebenfalls schon nach Öko-Kriterien wachsen: "Später will ich die Bäume gerne auch zertifizieren lassen", plant Martin Mohr.
Auch daran ist erkennbar, dass der Hof in einem fortwährenden Wandel existiert. Denn die Mohrs haben Freude daran, "das Gewachsene, das wir haben, fortzuführen". Davon künden ebenfalls eine moderne Holzheizung für Haus und Stall sowie die Photovoltaik-Anlage. Vielleicht setzt später einmal eines der drei Kinder der Familie die Tradition und Arbeit in steter Bewegung fort.
Schweinefleisch von besonderer Qualität
Martin Mohr betreibt ökologische Tierhaltung mit Zucht- und Mastschweinen. Rund 1.000 Tiere pro Jahr nimmt die Feneberg Lebensmittel GmbH in Kempten ab. Sie führt das Bio-Schweinefleisch unter dem Dach der regionalen Bio-Marke "VonHier" in ihren Regalen.
Außerdem verkaufen die Mohrs jedes Jahr Weihnachtsbäume, die sie auf eigenen Flächen ebenfalls in naturnaher Wirtschaftsweise heranziehen.
Ab Hof Verkauf von Weihnachtsbäumen
Vor Weihnachten haben wir täglich geöffnet, so dass die Leute vorbeikommen können, um sich ihren Weihnachtsbaum auszusuchen.