Naturland Hof Frey

Naturland Hof Frey
Andreas Frey
Hartberghof 1
88489 Wain

07353 981269

Sehen wo's herkommt

Ställe mit besonderem Clou für glückliche Schweine

Die Gemeinde Wain liegt im oberschwäbischen Landkreis Biberach wenige Kilometer südöstlich von Laupheim. Etwas außerhalb des Dorfes betreiben Karin und Andreas Frey Schweinemast auf dem Hardtberghof. Im Jahr 2020 kam als zweites Standbein für den Betrieb außerdem noch die Haltung von Legehennen dazu.  Der Großvater von Andreas Frey war 1960 mit der Landwirtschaft aus dem Ortskern ausgesiedelt.  Schon damals war der Betrieb auf die Aufzucht von Schweinen spezialisiert. Der Enkel und seine Frau führen ihn seit 1998.

Zum Juli 2012 stellte das Ehepaar Feldwirtschaft und Tierhaltung komplett auf Ökologie um: „Eher zufällig“, stellen die Freys schmunzelnd fest. Denn eigentlich planten sie nur einen neuen Stall und ließen sich dazu beraten. Dabei habe sich herausgestellt, dass die baulichen Gegebenheiten am Hof gar nicht weit weg waren von „Bio“. „Ein paar Tage haben wir überlegt, dann war relativ schnell klar, dass wir in Zukunft wirklich Bio sind; auch, weil wir seit 15 Jahren so eingestellt waren und die Kosten darstellbar blieben.“ Zu jener Zeit lief der Hof noch als Zweiteinkommen, denn Andreas Frey obliegt die Pflege einer 140 Hektar großen Golfanlage. Die wurde Ende der 1980er-Jahre in Sichtweite des Hardtberghofs eröffnet, kurz nachdem Frey  seine Ausbildung zum Landwirt abgeschlossen hatte.

Rundum Familiensache

Die Arbeit auf dem „Naturland“-Aussiedlerhof ist rundum Familiensache: „Unsere drei Kinder haben schon immer gern mitgeholfen“, erzählt Mutter Karin Frey. „Inzwischen macht unser ältester Sohn seinen Meister und arbeitet voll im Betrieb mit, unser jüngster Sohn beginnt demnächst eine landwirtschaftliche Ausbildung.“  Auch die Tochter wollte zunächst der Landwirtschaft treu blieben, hat sich dann aber für eine Ausbildung zur Erzieherin entschieden. Doch auch sie habe schon so einige Ideen, wie man beides eventuell einmal verbinden kann, verrät Mutter Karin mit einem Augenzwinkern.

Karin Frey stammt selbst von einem Bauernhof – wenige Kilometer entfernt „über den Berg“, wo ihr Bruder inzwischen ökologische Mutterkuhhaltung betreibt. Beide Höfe kooperierten 2012 bei der Umstellung auf „Bio“ und schafften gemeinsam Maschinen an, die dafür notwendig waren. Auch den Futteranbau stimmen sie miteinander ab.

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Futter und Dünger: Kooperation mit anderen Bio-Bauern

Überhaupt funktioniert die Schweinemast – und mittlerweile auch Legehennenhaltung – am Hardtberghof nur dank der Kooperation mit anderen Landwirten. Normalerweise streben Bio-Höfe danach, das am Hof gebrauchte Futter komplett selbst zu erzeugen. Doch die 56 Hektar Ackerland der Freys reichen dafür nicht aus. Sie müssen einiges an Futter zukaufen. Hier greift die Kooparation mit den Kollegen: „Wir haben einen geschlossenen Kreislauf über mehrere Bio-Höfe, an den jeder vertraglich gebunden ist und der jederzeit genau kontrolliert werden kann“, erklärt Andreas Frey.  Kreislauf heißt, dass der eine Hof das mit produziert, woran es dem anderen mangelt.

Auf den Feldern der Freys wachsen Weizen, Gerste, Triticale (eine Kreuzung aus Weizen und Roggen), Erbsen und Bohnen als Tierfutter. Außerdem wird Kleegras für die Bodengesundheit kultiviert. Verfüttert wir der Klee nicht auf dem eigenen Hof. „Wenn wir im Herbst abmähen, bekommt mein Bruder das Kleegras für seine Mutterkühe; und auch ein Bioland-Kollege, der Schafe hält“, erzählt Karin Frey. Zur „Futterkooperation“ gehört noch ein weiterer Bio-Betrieb: Der liefert Futtergetreide für die Schweine und erhält dafür Bio-Mist und -Gülle für seine Äcker. „Viehlose Bio-Betriebe sind auf unseren ökologischen Dünger sehr erpicht. Der ist ein fast so gesuchtes Produkt wie unser Bio-Schweinefleisch“, betont Andreas Frey.

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Frische Luft und viel Platz für die Tiere

Bei einem Bio-Schweinezüchter in Nördlingen kaufen die Freys alle zwei Wochen 80 Ferkel. Da wiegen die vier Wochen alten Tiere 28 Kilogramm. Die Ställe der Freys beziehen sie dann für 120 Tage, damit sie ordentlich zulegen und zirka 120 Kilogramm auf die Waage bringen. Was den Freys hier wichtig ist: „Wir holen die Ferkel selbst auf unseren Hof und bringen sie auch selbst zum Schlachthof, damit wir immer sehen, wie’s läuft“, betont Karin Frey. Gehalten werden die im Schnitt 800 Mastschweine in abgetrennten Kleingruppen. In den verschiedenen Ställen  haben die Schweine reichlich Auslauf im Freien und an der frischen Luft. Rechnerisch steht jedem Tier eine Fläche von 2,5 Quadratmetern zur Verfügung.

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Der Bio-Schweinestall als Thema für die Fachhochschule

Seine Ställe hat Andreas Frey stets aufs Tierwohl ausgerichtet, erweitert und modernisiert. Mit viel Erfahrung und Tüftelei, mit Ratschlägen von „Naturland“-Beratern und Tipps von Kollegen. Auch dank der Hilfe von Freunden konnte er immer selber bauen: „Einen Bio-Schweinestall kann man nicht im Katalog bestellen“, sagt Karin Frey mit hörbarem Stolz. Denn ein Student von der Fachhochschule in Nürtingen hat sogar eine Semesterarbeit über die Schweinemastställe am Hardtberghof geschrieben. Damit den Tieren nicht langweilig wird, sind die Buchten mit Stroh eingestreut, in dem die Jungtiere wühlen und spielen, ruhen und schlafen.

Die Buchten Marke Eigenbau  haben einen zweifachen Clou, wie Andreas Frey erklärt: Zum einen muss in den gut isolierten Stallgebäuden nicht geheizt werden, weil die Tiere auch im Winter in den „Schlafkisten“ mit ihrer Körperwärme für ausreichende Temperaturen sorgen. Nur im Vormaststall bei den ganz Kleinen hat er eine Fußbodenheizung installiert, die mit einer Scheitholzheizung betrieben wird. Zweiter Clou: Die Schweine mögen es nicht, wenn ihre warmen Ruhebereiche schmutzig werden. Deshalb gehen sie zum Abkoten in die Auslaufbereiche. Gülle und Mist sind von den Betonböden unkompliziert zu entfernen: „Für Sauberkeit im Stall nutzen wir die natürliche Intelligenz der Tiere“, betont der erfinderische Landwirt.

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Aufs Huhn gekommen

Doch wie kam die Familie zusätzlich zur Schweinemast schließlich auch noch aufs Huhn? „Wir wollten uns ein zweites Standbein aufbauen, für den Fall, dass die Afrikanische Schweinepest kommt“, erklärt Karin Frey. Entschieden hat letztlich das Schicksal: Beim Besuch auf einer Biofachmesse vereinbarten die Freys im Vorfeld, dass sie in die Legehennenhaltung einsteigen wollten, wenn sie dort Philipp Egger von der Biovum GmbH treffen sollten. „Er war der letzte Stand auf der Messe“, erinnert sich Karin Frey lachend. Der Vertreiber von Bio-Eiern bestärkte die Freys in ihren Plänen und nimmt heute ihre Eier ab. Wenn die Hennen nach 14 Monaten eine Legesaison durchlaufen haben, werden sie zu Suppenhühnern weiter verarbeitet, die über das VonHier-Programm der Feneberg GmbH vermarktet werden.

Bereut haben die Freys den Schritt hin zum zweiten Standbein freilich nicht. Die zusätzliche Arbeit lässt sich dank der Söhne gut stemmen. Und es gibt sozusagen noch einen extra Bonus: „Die Hennen liefern hervorragenden Mist, der gut ist für die Fruchtfolge auf unseren Äckern“, erzählt Karin Frey. So geht die etwas ungewöhnliche Kombination – Schwein und Henne – letztlich Hand in Hand und hat den Betrieb der Freys zukunftsfähig aufgestellt.

Garantiert ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Naturland Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Naturland Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer D-BW-005-04737-A geführt wird.

Weitere Informationen:

Website des Naturland Verbandes