Bioland-Hof Herz

Bioland-Hof Herz
Peter Herz
Langgasse 11
87497 Wertach
08365 705910
Sehen wo's herkommt
Ein Betrieb mit abwechslungsreicher Geschichte
Leitkuh Alma trottet gemächlich durch den Stall zur Tränke. Die Chefin der Mutterkuhherde hat auffallend prächtige Hörner. „Die Hörner gehören zur Kuh dazu“, findet Landwirt Peter Herz. Er tätschelt ein Kalb, das zutraulich seinen vom Winterfell wuscheligen Kopf durch die Abtrennung streckt. Wenn die Tiere genügend Platz haben, erklärt Peter Herz, dann gebe es auch kaum Probleme mit Verletzungen. „Kühe ohne Hörner verletzten sich sogar oft schwerer, weil sie nicht bloß ein paar Schrammen, sondern innere Verletzungen davon tragen“, erklärt der Biobauer.
Innovativer Großvater setzte auf Eier
Der Hof der Familie Herz in Wertach im Oberallgäu ist ein seit mehreren Generationen bestehender traditioneller Betrieb mit Viehhaltung. Der frühere Hofname war Gebhart, doch seit Peter Herz‘ Oma einen Landwirt aus Weitnau heiratete, heißt die Familie Herz. Der Großvater brachte übrigens nicht nur einen neuen Namen mit, sondern auch viele Ideen und Innovationen. „Mein Opa war dafür bekannt, dass er offen war für Neues“, erzählt Peter Herz und lacht. So sei er Erzählungen nach der erste Bauer im Ort gewesen, der einen Traktor besaß. Auch was die Tierhaltung betrifft, probierte der kreative Landwirt offenbar einiges aus. „Er hat eine Zeit lang mit Sauen experimentiert und bis zu 2000 Hennen gehalten“, erinnert sich Peter Herz. Die Legehennen und die Eierproduktion kennt er noch aus seiner Kindheit. „Da wurde die ganze Familie eingespannt“, erzählt der Wertacher. „Wir haben die Eier ab Haustür verkauft, aber auch in die umliegenden Dörfer ausgefahren.“
Aus Milchkuh- wird Mutterkuhhaltung
Diese Zeiten sind allerdings vorbei. Peter Herz übernahm den Betrieb 2010 von seinem Vater Leopold Herz, als dieser sich verstärkt politisch engagierte und nicht mehr die Zeit hatte, die Vollerwerbs-Landwirtschaft zu führen. Damals war es noch selbstverständlich, dass die Kühe gemolken wurden. Zehn Jahre führte Peter Herz den Milchviehbetrieb in dieser Form fort, obwohl er da schon zusätzlich eine Festanstellung in der Buchstelle des Bayerischen Bauernverbands hatte. „Festanstellung und Milchkühe – das war schon eine Belastung“, sagt er rückblickend. Also wurde der Betrieb schließlich auf ganz neue Beine gestellt: Der 120 Jahre alte Stall wurde abgerissen und ein moderner, zweckmäßiger Laufstall gebaut. Aus der Milchkuh-Haltung wurde eine Mutterkuhhaltung. Und aus konventionell wurde bio. „Der Gedanke an ökologische Landwirtschaft war eigentlich schon immer da“, erzählt Peter Herz. Zum Beispiel habe ihn das Wahlfach „Ökolandbau“ in seinem landwirtschaftlichen Studium sehr interessiert und sein Vater Leopold habe auch schon lange extensiv gewirtschaftet. Einige Hürden gab es aber dennoch zu überwinden: „Ein großes Problem ist bei uns nach wie vor das giftige Jakobskreuzkraut“, erklärt Peter Herz. Im konventionellen Landbau wird es einfach weggespritzt – das geht im Biobereich natürlich nicht. Doch auch hierfür gab es letztlich einen Weg: nämlich viel Handarbeit und das nötige Quäntchen Glück. Es stellte sich heraus, dass die Flächen, aus denen das Futter für den Winter gemacht wird, kaum vom Kreuzkraut befallen sind. Auf den Sommerweiden ist das giftige Gewächs nicht so problematisch, weil die Tiere es instinktiv meiden.
Entspannte Kühe und Kälber
Heute ist die ganze Familie glücklich mit dem Betrieb, so wie er ist. Die beiden Töchter aus erster Ehe sind regelmäßig zu Besuch und genießen das Leben mit den Tieren und der Natur ebenso wie die beiden Mädchen von Peter Herz‘ Lebensgefährtin Eva. Zum Hof gehören schließlich auch zwei Pferde, Hasen und Berner-Senn-Hündin Molly. In stressigen Zeiten, zum Beispiel bei der Heuernte, helfen alle mit – auch die „Seniorchefs“ Leopold und Mechthild Herz, die gegenüber wohnen. Und die Umstellung auf Mutterkuhhaltung hat gegenüber der Milchviehhaltung nicht nur eine Arbeitserleichterung gebracht, sondern ist auch Balsam für die Seele: „Es war nicht immer angenehm, die Kälber nach der Geburt von den Müttern zu trennen“, stellt Peter Herz fest. Wenn er seinen Kühen dabei zuschaut, wie sie entspannt ihren Nachwuchs säugen und aufziehen, dann geht auch einem erfahrenen und gestandenen Landwirt wie ihm – ganz passend zum Hofnamen – das Herz auf.
Garantiert ökologisch erzeugte Produkte
Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Bioland-Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Bioland-Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer DE-BY-006-46482-A geführt wird.