Bioland-Hof Kerle

Bioland-Hof Kerle
Rudolf Kerle
Sonnenstraße 14
85250 Altomünster Wollomoos

08254 9366

Sehen wo's herkommt

Glückliches Hühnerleben: Regenwürmer suchen und im Sand baden

Marianne Kerle klopft an die Stalltür. Sie klopft? „Das machen wir immer so“, erklärt die Bäuerin und lacht. „Damit die Tiere wissen, dass wir kommen und nicht erschrecken.“ Im Stall von Marianne und Rudolf Kerle aus Altomünster-Wollomoos leben 3.000 Hühner. Jeden Tag werden auf dem Bioland-Hof rund 2.600 Eier produziert. Über ein Förderband werden die frisch gelegten Eier aus den Legenestern transportiert und dann von Hand vorsortiert. „Da hilft die ganze Familie mit“, erzählt Marianne. Zwei Mal pro Woche werden die Eier abgeholt und unter der Marke VonHier in die Feneberg- und Kaufmarkt-Filialen geliefert. Einen Teil der Eier verkauft Familie Kerle ab Hof.

Zum Huhn kam die Familie Kerle eher zufällig. Ursprünglich bewirtschaftete sie einen kleinen Milchviehbetrieb mit 15 Kühen und Ackerbau. Doch vor einigen Jahren kam die Frage auf, wie es weitergehen soll: „Wir haben die Viehhaltung gern betrieben, allerdings war sie auch sehr arbeitsintensiv“, erinnert sich Rudolf Kerle. Der Landwirt ist beruflich bei einem Industrieunternehmen tätig, die Arbeit am Hof musste also nebenher, am Wochenende, beziehungsweise von den anderen Familienmitgliedern erledigt werden. Aufhören wollten die Vollblut-Landwirte aber auch nicht. „Da hatte mein Mann die Idee mit den Hennen“, erzählt die Bäuerin. Das Ehepaar informierte sich bei Berufskollegen, las Fachliteratur und wagte nach längerer Planungsphase im Herbst 2012 schließlich den großen Schritt: im Außenbereich entstanden die modernen Stallungen samt Freigelände für das Federvieh. Im Januar 2013 zogen die ersten Hennen ein.

15 Gockel als Beschützer

Nun begann für Familie Kerle eine spannende Zeit: „Wir mussten die Henne an sich ja erst einmal kennen lernen“, sagt Marianne Kerle. Doch es lief alles glatt – die Tiere kannten die Volierenhaltung bereits aus ihrem Aufzuchtstall und fanden sich gut zurecht. Und sie bekamen in ihrem neuen Domizil alles, was sich ein Huhn nur wünschen kann: 1,2 Hektar Wiese zum Picken und Regenwürmer suchen, Sand zum Sandbaden, bestes Bio-Futter aus der Meika-Mühle in der Nähe von Augsburg. Dazu wurde die Herde um 15 Gockel bereichert. Die Hennen fühlen sich in der Nähe der Gockel sicher, denn diese melden wenn „Gefahr“ droht. Außerdem haben sie eine ausgleichende und beruhigende Funktion auf die Hühnerschar. „Jeder Gockel hat eine kleine Herde“, erklärt Rudolf Kerle. „Mit männlicher Unterstützung trauen sich die Hennen eher ins Freie und nutzen den Auslauf.“

Beim Gang durch den Stall fällt die Sauberkeit auf. Die Einstreu besteht hauptsächlich aus Stroh, Strohpellets und Gesteinsmehl; bald wollen die Kerles Dinkelspelz ausprobieren. Ausscheidungen der zahlreichen Hühner findet man kaum. Das hat einen einfachen Grund: 80 Prozent des Kots landet auf den Kotbänken unter den Sitzstangen, auf denen die Tiere schlafen. So können die Bauersleute den Reinmist leicht abtransportieren und als optimalen Dünger für ihre Felder nutzen.

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Garantiert ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Bioland-Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Bioland-Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer DE-BY-006-45699-A geführt wird.

Führungen und Tage der offenen Tür

Inzwischen sind Marianne und Rudolf Kerle zu wahren Hühnerexperten geworden. Mehrmals täglich gehen sie durch den Stall und schauen, ob es den Tieren gut geht, die Lüftung passt. Wasser- und Futterverbrauch werden genau kontrolliert, so fällt auch auf, wenn die Herde zum Beispiel weniger frisst oder trinkt, was ein Hinweis darauf sein kann, dass es ihr nicht gut geht. Regelmäßig veranstalten sie Führungen für Schulklassen oder einen Tag der offenen Tür, um Interessierten zu zeigen, wie ihre Hennen leben und wie die Bio-Eier produziert werden. Besonders arbeitsintensiv ist die Zeit, wenn nach 14 Monaten die alte Herde „ausgestallt“ wird und neue legereife Junghennen kommen. Dann wird der Stall intensiv gereinigt und desinfiziert und die Neuankömmlinge werden an ihr neues Zuhause gewöhnt. „Am Anfang muss ich den neuen Hennen erst einmal zeigen, wo die Legenester sind“, erzählt Marianne Kerle.

Bereut haben sie und ihr Mann den Schritt in die Hühnerhaltung nie, auch wenn es Neuland für sie war und mit großen Investitionen verbunden. Und natürlich sind sie auch stolz darauf, dass es ihren Tieren ganz offensichtlich so gut geht. Rudolf Kerle deutet auf seine Hühnerschar: „Sie haben einen schönen Kamm, ein gutes Gefieder und zeigen Neugier – daran kann man erkennen, dass sie gesund sind.“

Bio aus der Region für die Region

Familie Kerle erzeugt Bio-Eier, die über das VonHier-Programm von Feneberg vermarktet werden.