Bioland-Hof Jedelhauser

Bioland-Hof Jedelhauser
Stefan Jedelhauser
Römerstraße 11
86517 Wehringen

Sehen wo's herkommt

Vom Ackerbaubetrieb zum Familienprojekt mit Federvieh

Für Kerstin und Stefan Jedelhauser aus Wehringen im schwäbischen Landkreis Augsburg stand irgendwann eine wegweisende Entscheidung an:  In welcher Form  sollte der landwirtschaftliche Ackerbau-Betrieb, den Stefan 2015 von seinem Vater übernommen hatte, weitergeführt werden? „Wir haben mit der Tierhaltung geliebäugelt, waren uns aber erst einmal nicht im Klaren darüber, wie das aussehen könnte“, erzählt Kerstin Jedelhauser. Auch stellte sich die Frage, wie der Nebenerwerbsbetrieb dann mit der Berufstätigkeit der Eheleute vereinbar sein würde.

Nach einigem Abwägen wurden Nägel mit Köpfen gemacht: „Wir haben uns gedacht: Jetzt oder nie“, erinnert sich Kerstin Jedelhauser und lacht. Der Hof, der bereits seit 1752 in Familienbesitz ist, wurde komplett umgekrempelt: Zunächst wurde der Ackerbau auf Bio umgestellt, dann ein neuer Stall gebaut und schließlich hielten 4800 Masthähnchen Einzug auf dem Betrieb. Für die Jedelhausers war das komplettes Neuland: „Bevor wir ein reiner Ackerbau-Betrieb wurden, hatten wir Milchvieh“, erzählt Stefan. Und für seine Frau Kerstin, die nicht als Bäuerin, sondern als Krankenschwester gearbeitet hatte bevor sie in Elternzeit ging, begann sowieso ein ganz neues Kapitel in ihrem Leben. „Wir haben entschieden, dass ich voll in den Betrieb mit einsteige“, erzählt die zweifache Mutter.

Ihr Mann Stefan arbeitet weiterhin in Teilzeit als Industriemeister. Das Ehepaar hat eine klare Aufgabenverteilung vereinbart: Kerstin kümmert sich um die tägliche Stallroutine, Stefan bestellt weiterhin die Äcker –  und wenn ausgestallt wird, nimmt Stefan Urlaub und beide helfen zusammen. Die ältere der beiden Töchter packt auch schon gerne bei der Versorgung der Tiere mit an, die kleine Maria beschränkt sich bisher noch aufs Hähnchen-Beobachten.

Bewegung, Beschäftigung und frische Luft

Zu beobachten gibt es auch jede Menge: Im Stall herrscht ein geschäftiges Gewusel. Einige Tiere haben es sich auf den ausgelegten Strohballen gemütlich gemacht, der Rest ist eifrig am Scharren, Picken und Fressen. Sandbäder und ausgestreutes Getreide sorgen im Wintergarten außerdem für Abwechslung. Hier können die Hähnchen frische Luft schnappen, sind aber geschützt vor Wind und Regen. Und die Mutigen können den riesigen Auslauf nutzen, im Gras nach Leckerbissen suchen und sich nach Herzenslust bewegen. Für eine extra Portion Beschäftigung sorgt Tochter Leni: Sie vergräbt schon mal ein vorher desinfiziertes Spielzeug in der Einstreu. „Das ist aber in null Komma nix wieder ausgebuddelt“, lacht Kerstin Jedelhauser.

„Hähnchenmast passt gut zu uns“

Wenn sie neun Wochen alt sind, werden die Hähnchen geschlachtet. Der Stall wird dann gründlich gereinigt und steht zwei bis drei Wochen leer, bevor die neuen Küken kommen. Dass die Hähnchen nach Bioland-Richtlinien gemästet werden sollen, stand für Familie Jedelhauser von Anfang an fest: „Wir haben auch deshalb auf Bio umgestellt, weil wir eine konventionelle Tierhaltung auf keinen Fall wollten“, betont Stefan Jedelhauser. Der Bioland-Berater, der damals dabei half, den Ackerbau-Betrieb umzustellen, brachte überhaupt erst die Idee zur Hähnchenmast auf. „Er hat uns dazu geraten und wir haben festgestellt, dass das wirklich gut zu uns passt“, erinnert sich Stefan Jedelhauser. Auch wenn ursprünglich eher seine Frau sich für ökologische Erzeugung interessiert habe, sei er inzwischen absolut überzeugt von der biologischen Landwirtschaft, sagt der Bauer: „Ich habe gemerkt, dass es so auch geht und sogar besser geht. Jetzt bin ich Feuer und Flamme“, bekräftigt er.

Ein Schaufenster für Spaziergänger

Übrigens sorgen die Jedelhausers ganz nebenbei auch noch für Gesprächsstoff im Dorf: Oft kommen Spaziergänger am Stall vorbei und schauen, wie es den Hähnchen geht. Natürlich darf niemand den Stall betreten, aber Kerstin und Stefan haben sich etwas einfallen lassen: Sie haben extra ein „Schaufenster“ eingebaut, durch das die Tiere beobachtet werden können. Aber einen Haken hatte die Sache doch: „Wir mussten das Fenster wieder etwas abdunkeln, weil die Hähnchen durch das helle Sonnenlicht irritiert waren und angefangen haben, unruhig zu werden“, erklärt Stefan Jedelhauser.  Seine Frau ergänzt: „Wir sammeln Erfahrungen. Wir haben zwar im Vorfeld viele Ställe angeschaut, aber manche Dinge muss man eben selbst herausfinden.“

Garantiert ökologisch erzeugte Produkte

Wie jeder ökologisch wirtschaftende Betrieb wird auch unser Bioland-Hof mindestens einmal jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und zusätzlich der Bioland-Verbandsrichtlinien überprüft. Diese Kontrollen führt eine unabhängige, staatlich zugelassene Kontrollstelle durch, bei der unser Betrieb unter der Kontrollnummer DE-BY-003-65813-AD geführt wird.

Weitere Informationen:

Website des Bioland-Verbandes